Ballonfahrer und Fuhrparkmanager Martin Kroos zeigt dem gelben Fuchs die Welt von oben.
Martin Kroos arbeitet in der Fuhrparkverwaltung unseres Kunden Spedition Greiwing logistics for you GmbH. Nebenberuflich geht er gern in die Luft: Er veranstaltet Ballonreisen und Erlebnistouren, bei denen YellowFox im Geiste als Sponsor dabei ist. Im zurückliegenden Winter gab es ein besonderes Kontrastprogramm: Erst ging es mit einem umgebauten Offroad-Truck in die tunesische Sahara, dann in die finnische Ortschaft Levi - bekannt für Polarlichter.
Hier ist Martins Erlebnisbericht:
Wir starteten am 12.12. in den Morgenstunden ab dem westfälischen Ort Telgte. Die Crew bestand aus Mitfahrern, die erst im Münsterland und in Köln eingesammelt werden mussten.Wir fuhren den ganzen Tag bis tief in die Nacht und haben in der italienischen Stadt Como übernachtet.
Am nächsten Morgen ging es dann Richtung Genua, wo wir mit der Fähre nach Tunis übersetzen wollten. Die Fähre legte um ca. 18 Uhr planmäßig ab und fuhr insgesamt 25 Stunden bis Tunis. Dort übernachteten wir und fuhren nach einem guten Frühstück endlich in die Wüstenstadt Douz, die letzte Stadt vor der Sahara, bekannt als das Tor zur Wüste.
Wie würde sich der Truck in den Dünen schlagen? Wir fuhren erstmal, ohne Luft aus den Reifen zu lassen, ohne Allrad, ohne Sperren - einfach rein in die erste kleine Düne! Und schon sind wir festgefahren! Ohne die Luft aus den Reifen zu lassen und ohne Allrad steckt man ziemlich schnell fest. Nach etwas Schaufeln konnten wir aber zum Glück weiter. Dabei wurden wir von einem Tunesier angesprochen, der uns zeigte, wo wir besser fahren können - ganz zufällig in der Nähe seines Cafés.
Also haben wir einen Tee getrunken und sind anschließend mit Quad und Truck in die größeren Dünen, diesmal allerdings mit nur 2 Bar Reifendruck und Allrad. Das ging völlig problemlos, Sperren waren nur im Extremfall nötig. Wir haben den Tag damit verbracht, das Fahrzeug kennenzulernen. Jeder durfte seine Grenzen und die des Trucks austesten.
Nach dem Dünenfeld ging es zur sogenannten Neckermann Düne. Das ist eine Düne mit ca. 40 Metern Höhe. Hier kommen nur die besten hoch. Es hat zwar einige Anläufe gebraucht, aber mit der richtigen Geschwindigkeit, dem richtigen Gang und dem nötigen Anlauf ging es schließlich.
In der kommenden Nacht und am nächsten Tag hat es sehr stark und viel geregnet. Es gab so viel Regen wie seit 7 Jahren nicht mehr, sagte uns der Besitzer vom „Cafe de la Porte du Desert“ - eine Anlaufstelle für alle Wüstenfahrer.
Wir haben uns trotz des regnerischen Wetters dazu entschlossen, den Weg nach Ksar Ghilane auf uns zu nehmen. Ksar Ghilane ist eine große Oase inmitten der Sahara. Einst wollte man dort nach Öl bohren, aber es kam nur warmes Wasser und nun ist die Oase ein touristisches Ausflugsziel, an dem man ein warmes Bad im Quellwasser genießen kann.
Am 29.01.2024 ging es wieder los. Mit an Bord waren diesmal der Greiwing Ballon, der Reflex Ballon und ein Quad, das zuhause bereits auf Kettenantrieb umgerüstet wurde. Wir starteten in Telgte und fuhren ein paar Stunden bis nach Travemünde. Von dort aus ging es 30 Stunden mit der Fähre nach Helsinki. Zu Land fuhren wir nach Levi - immerhin eine Strecke von knapp 1000 Kilometern.
Das letzte Drittel der Strecke hat es in sich: Es gibt nur noch schmale, vereiste und verschneite Straßen. Man muss immer aufpassen, dass kein Rentier oder Elch auf die Straße springt. Wer bremst, verliert!
In Levi erwartete uns eine tolle Winterlandschaft und eine trockene Kälte von minus 18 Grad. In den nächsten 10 Tagen haben wir drei Ballonfahrten, eine Schneeschuhwanderung, eine Snowmobil-Tour, einen Besuch im Snow-Village Eishotel und eine Hundeschlitten-Safari machen können. Abends warteten wir auf die Polarlichter, die wir an mehreren Abenden sehen konnten.
Ballonfahrten am Polarkreis laufen etwas anders ab: Normalerweise starten wir auf einem festgelegten Startplatz und landen, wo der Wind uns hinträgt. In Lappland können wir nicht überall landen, es gibt dort viel Wald und mit Tiefschnee bedeckte Freiflächen, die nicht zugänglich für die Bergung sind. Als Landeplätze dienten daher zugefrorene Seen, die sehr groß und gut zu sehen sowie zu treffen sind.
Als wir auf dem See gelandet sind, kam unser Quad zum Einsatz. Nur bei einer Landung gab es Schwierigkeiten: Der See war irgendwann angetaut und dann gab es eine Schicht Schnee darauf. Unter dem Schnee hat sich Tauwasser gesammelt. Wir sanken immer wieder im Wasser unter der Schneedecke ein. Aber glücklicherweise haben wir es geschafft, alles vom See zu bergen.
Nach 10 Tagen und vielen schönen Erlebnissen haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Die großartige Reise endete mit der Rückfahrt durch tolle finnische Landschaften und auf der Fähre zurück nach Travemünde. Bald gehen wir schon wieder in die Vorplanung der nächsten Reise. Seid gespannt, wo es dann hingeht!